Reisebericht zur 5 tägigen Schweiz-Rundreise mit dem Motorrad 2019

Nachdem wir in den ersten Jahren mehrfach das Lechtal in Österreich und 2018 die Dolomiten in Italien besuchten, führte uns die diesjährige, 5 tägige Motorradtour über die französischen Vogesen in die Schweizer Alpen. Wir starteten mit 6 Fahrern am 13.07.2019 vor dem Haupteingang der Karlsruher DM-Arena. Nach einem kurzen Abschnitt durch die Rheinauenlandschaft überquerten wir bei Iffezheim den Rhein und fuhren nahezu auf direktem Weg nach Saverne in den Vogesen. Nach einem kurzen Stopp an der Schiffshebeanlage, fuhren wir weiter Richtung Süden. Auf dem Grand-Ballon (ca. 1400m) erreichten wir den höchsten Punkt an diesem Tag. Von da aus war es nicht mehr weit bis zu unserer ersten Unterkunft bei Bessoncourt (bei Belfort, Frankreich). Am zweiten Tag erreichten wir schon nach wenigen Kilometern die Schweiz. Mit bahnbrechenden 80km/h durchquerten wir die Ebene, was uns ein Gefühl endloser Weiten vermittelte. Wir umfuhren überwiegend auf kleinen Nebenstraßen große Städte wie z. B. Bern. Auch wenn wir nicht alle Straßen wie geplant befahren durften, gab es immer wieder interessante und landschaftlich schöne Ausweichstrecken. Ein Pass mit Straßen mit bis zu 25% Steigung war, unter anderem, eine schöne Herausforderung auf dieser Strecke. Obwohl für das gesamte Wochenende Regenwetter für die Alpen angekündigt war, fielen nur auf den letzten Kilometern an diesem Tag ein paar Regentropfen bis wir unser Hotel in Innertkirchen (Schweiz) erreichten. Ausgiebiger Regen fiel während dem Abendessen und die gesamte Nacht über. Pünktlich zur Abfahrt, nach dem Frühstück am nächsten Morgen, hörte es auf zu regnen und die Straßen wurden wieder trocken. Am dritten Tag, hatten wir endlich die Alpen erreicht. Unsere Route führte über den Sustenpass, den Oberalppass und dem Lukmanierpass bis nach Arbedo-Castione und dann wieder zurück über den San Bernardino Pass nach „Norden“. Gerne hätten wir noch einen Abstecher nach Italien bis Chiavenna gemacht, doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nachdem wir die Regenkleidung angezogen hatten, fuhren wir „direkt“ über den Julierpass nach St. Moriz in unsere nächste Unterkunft. Am vierten Tag unserer Reise waren alle Regenwolken verschwunden und wir hatten einen schönen sonnigen Tag. Obwohl das Navigationsgerät auf der Stecke über Albulapass vor unbefestigten Straßen gewarnt hatte, waren hier keine Hindernisse zu erkennen. Erst viel später, kurz vor Ems, wurden wir nach einer schön geteerten Strecke an der Weiterfahrt durch Verbotsschilder gehindert. Auch der Versuch, über einen unbefestigten Feldweg, die letzten Meter bis zum Ortseingang zu überwinden endete tief im Wald in einer Sackgasse. Es bleibt dabei, trotz der Technik „kann einer was erleben, wenn er eine Reise tut“. Aufgrund dieser Verzögerung mussten wir eine abschließende, größere Schleife auslassen und die Route abkürzen. Natürlich möglichst auf Seitenstraßen und natürlich auch ein kurzes Stück unbefestigt. Am Ende waren wir rechtzeitig im Hotel in Muotathal angekommen. Hier erwartete uns bereits ein mehrgängiges Abendmenü. Der fünfte Tag brachte uns wieder, auf möglichst vielen Seitenstraßen, nach Hause. Kurzerhand hatten wir die Route an die Empfehlungen der Wirtin angepasst und noch über den kleineren, aber sehr schönen Pragelpass gefahren. Dann wurde das Land wieder flacher und mit 80km/h konnten wir den Grenzübergang bei Schaffhausen kaum erwarten. Jetzt konnten wir uns endlich wieder auf die Straße und die Umgebung konzentrieren, ohne ständig auf so streng auf den Tacho zu achten zu müssen. Der Versuch, bei Villingen-Schwenningen über die Autobahn etwas schneller voranzukommen, scheiterte aufgrund des größeren Verkehrsaufkommens und der Baustellen auf den Hauptstrecken, so dass wir wieder auf die geplanten Nebenstrecken zurückkehrten. Die Tour führte an Freudenstadt vorbei über die B294 bis Neuenbürg. Vorher legten wir nochmal einen letzten Stopp in Calmbach ein, um uns zu verabschieden. Denn ab hier begannen sich unsere Wege allmählich zu trennen. Alles in allem hatte es recht reibungslos geklappt. Abgesehen von beiden Regenschauern hatten wir sehr schönes Wetter. Mein Tacho zeigte am Ende, vor meiner Garage, eine gefahrene Gesamtstrecke von 1672 km an. Wir hatten uns vorgenommen auch im nächsten Jahr eine solche Tour zu machen. Dann wollen wir uns auf Deutschland konzentrieren. Möglichweise bietet sich dann wieder ein zentraler Übernachtungsort an, so dass auch Nachzügler, Anreisende mit Motorradhänger oder diejenigen, die nur an zwei Wochenendtagen teilnehmen können wieder mitfahren können.